Zuwendung zu uns selbst
Es gibt Tage, da fällt es uns schwer, klare Gedanken zu fassen. Wir fühlen uns gescheitert, ungeliebt, sogar hilflos, allein. Alles scheint sich gegen uns zu verschwören und wir haben kaum Kraft, uns dagegen aufzulehnen, körperlich müde und geistig träge. Wahrscheinlich hatten wir sogar gerade eine gute Zeit hinter uns und daher geht uns der wortwörtliche Fall besonders unter die Haut. Positive Aufmunterungen von uns selbst und anderen verpuffen glatt. Sicher ging es jedem schon einmal so. Es ist oft eine Zeit, in der wir etwas Vergangenes verarbeiten oder uns auf etwas Zukünftiges vorbereiten. Nur, das ist uns meist nicht bewusst. Stattdessen fragen wir uns, was gerade nicht stimmt, hinterfragen pausenlos, drehen das Gehirnrad im Kreis und befördern uns, ohne es zu wollen, immer mehr in der Stellschraube nach unten. Es ist unser Kopf, unser Verstand, der immer für alles eine Erklärung möchte, alles einsortieren muss und Kategorien braucht. Unser Gefühl ist da anders gestrickt. Es braucht einfach eine Zuwendung und die gefühlte Akzeptanz, so sein zu dürfen, ohne genau zu wissen warum. Wir sind gefordert, uns die Zuwendung in diesen Zeiten selbst zu geben. Oft spielt die lichtärmere Jahreszeit auch noch hinzu. Wir lassen den gut gemeinten Rat, die Aufmerksamkeit anderer nicht einmal an uns heran. Spüren wir die Verbindung zu unserem Herzen aber nicht, wird es an solchen Tagen richtig anstrengend. Wie also kommen wir dann durch den Tag, die Woche?