24. Okt. 2023 | Denkanstösse, Wachstum
Chill doch mal, eine ruhige Kugel schieben, bleib locker, relaxen am Wochenende, Entspannung genießen: Gelassenheit haben.
ge – lassen
Mit diesen Denkanstoß möchte ich dich einladen, der Gelassenheit ein bisschen intensiver auf die Spur zu kommen.
Vielleicht erahnst Du dadurch ihre Wirkkraft in der großen Multiperspektivität und magst dem Einfluss auf Dich in Deinem Leben nachspüren. Neben all der Bedeutung, der Gelassenheit allgemein zugeschrieben wird: wie innere Ruhe, Balance, weniger gestresst sein, ohne Sorgen Karussell, mehr im Gleichgewicht, entspannt und locker, mit Stärke und kühlem Kopf, ohne Druck und gut genug, genussvoll, erholt und innerlich frei…
Gelassen sein, wenn die Arbeitswoche geschafft ist und Du Dich mit Deinen liebsten Menschen umgibst. Gelassenheit, wenn Du in Deinem gemütlichen Zuhause bist und Du satt, zufrieden und ausgeschlafen bisst. Dann ist es leicht, in die Rolle der ausgeruht entspannten Personen zu kriechen, die freundlich zuvorkommend und rücksichtsvoll durchs Leben geht.
Wie schwierig ist es jedoch, wenn Du im Stress bist, die Anstrengungen des Alltags Dich fordern, Du müde, angespannt bist oder Dich krank fühlst, Sorgen mit Dir trägst. Nachfolgend ist Gelassenheit weder leicht gefühlt, noch offensichtlich in Deiner Sprache, Deinem Verhalten. Vielleicht braucht es Konzentration, Zeit, Rückzug oder ein Gespräch mit einem guten Freund, damit Du wieder balancierter Deinen Tag gestaltest.
ge- lassen
Wie hältst Du es mit der Gelassenheit? Was verstehst Du darunter? Und wie wirkt sich das auf Dein Denken, Fühlen und Handeln und damit auf Deine Umgebung aus?
etwas lassen, loslassen, abgeben
Das hört sich in erster Linie und auf den ersten Blick nach Verlust an.
Du gibst etwas ab, was Dir sicher, vertraut und gewohnt ist. Du lässt los: Gedanken, Menschen, Orte, Gewissheit, Gewohnheit, Kontrolle, Schönheit, Gesundheit, Erfolg, Vorstellungen, Wünsche…
Auf den zweiten Blick hört es sich nach Erhalt an.
Du bekommst etwas, nach was Du Dich sehnst, worauf Du dich freust: Ermöglichung, Befreiung, Milde, entspannten Muskeltonus, die Fähigkeit, vor allem in schwierigen Situationen, die Fassung oder eine unvoreingenomme Haltung zu bewahren. Du strahlst friedliche Ruhe aus nach innen und außen.
Ein ziemliches Paradoxum, etwas zu erhalten, wenn man abgibt. Diese Widersprüchlichkeit von Verlust und Erhalt wird in der Aussage von dem deutschen Mediziner Ebo Rau noch deutlicher: „Gelassenheit bedeutet loslassen von Vergangenheit und Zukunft mit dem freilassen von Ängsten.“ So ist die Abgabe gern schnell wieder gefüllt und die Anspannung bleibt.
Hier kommt das zu – lassen ins Spiel. Vielleicht entdeckst Du Ähnlichkeiten und Zusammenhänge mit dem Atmen. Nur durch ausatmen ist Raum für das einatmen und im Umkehrschluss für das ausatmen nach dem einatmen freie Bahn. Es kann ein Raum der Entfaltung von Gelassenheit entstehen.
Gelassenheit als einen erstrebenswert, fixen Zustand aufzubrechen, ist wohl die größte Hürde dabei.
Halten zu wollen, was gerade da ist, nicht loslassen, zu lassen, dass es sich gerade schon wieder ändert, anpasst, pausiert, scheitert, weg führt, wandelt… trennt uns. Und damit trennt es auch von der Gelassenheit.
Es löst die Offenheit der Ermöglichung auf, und damit Deinen inneren Raum der Annahme. Annahme, von dem, was gerade ist: Dinge, Dich, Andere, Situationen, das Leben, das ich nicht ändern kann.
Dinge, Dich, Andere, Situationen, das Leben, das ich ändern kann, sind verwoben in einen dynamischen Prozess.
In diesem Prozess kreiert sich das Feld der weisen Unterscheidung, eine mögliche weise Sicht auf Änderbares und Unänderbares in jedem Augenblick immer aufs Neue.
Gelassenheit für mich
Gelassenheit ist für mich wohlwollender Blick auf Vergangenes mit Dankbarkeit und Zukünftiges mit Vertrauen. Das ist eine hilfreiche Grundhaltung, die mir mehr gelassen Sein ermöglicht, wie auch immer sich das gerade zeigt. Im Erfahrungslernen begegne ich mir in der Bereitschaft, Gelingendes und weniger Gelingendes zu – lassen.
Gelassenheit nimmt eine Beziehungshaltung ein: Einschluss statt Ausschluss, nährt das Und gegenüber entweder oder.
Lächelnd geduldigen Gleichmut kann man die Gelassenheit nennen, die somit zum Gestaltungprozess wird, der sich nicht nur in Dir innerlich abspielt und stattfindet, sondern auch seinen Wirkungskreis durch alle Ebenen von Systemen faltet.
Einfach sein
Einfach friedlich ist keine Form von Gleichgültigkeit und Desinteresse.
Wenn etwas sein darf, einfach so und es gelassen wird, führt Gelassenheit in und mit Dir in dieser Multi Perspektive weniger zu Verbesserung oder Optimierung, mehr noch zu Beziehungsqualität in Dir und mit Deinem Umfeld, beruflich und privat, dem ganzen Leben.
Gelassenheit gedeiht am intensivsten auf einem Resonanzkörper von einem gesunden Beziehungsfeld.
Wenn Du das lässt – kommen und gehen, annehmen und verbinden, wächst etwas innen, das außen wirkt.
P. S. Im Aktivierungs- und Gestaltung Wirkraum Persönlichkeit und Ausstrahlung stelle ich diesen Resonanz Raum zur Verfügung, wo Du ein gesundes zu Dir, mit Dir und Deinem Team, Deinen Mitarbeitern, Deinen Kollegen, Freunden, Deinem Partner, den Kindern usw. aufbauen, pflegen, erhalten und kultivieren kannst.
Gelassenheit stellt dabei einen wertvollen Nährboden dar, der trägt.
Die Kaminabende- von Herzen (siehe Termine) ermöglichen Dialograum für die Themen. Du bist herzlich eingeladen, neugierig einmalig oder regelmäßig dabei zu sein.
1. Dez. 2022 | Denkanstösse, Wachstum
Zeit für Begegnungen sind Zeit für einen Rückblick, einen Vorausblick und vor allem Zeit für einen Augenblick… Begegnungen können sich wie Perlen anfühlen, die sich aneinanderreihen und eine schöne Kette fertigen. Wenn Du etwas berührst, kannst Du es besser begreifen. Wir Menschen brauchen oft etwas Fassbares, um zu verstehen. Es fällt uns leichter, wenn wir mit etwas in Kontakt treten, um Verständnis aufzubringen und Klarheit für Entscheidungen zu erhalten. Bei materiellen Dingen ist Dir das ziemlich klar: der geschmeidige Stoff am Kleidungsstück, der vollmundige Geschmack des Rotweines, der Griff in die geschmackvolle Wahl des feinen Geschenks, der Sitz und Genuss im charmanten Restaurantstuhl… Wie schwer tun wir uns jedoch oft mit der Begegnung von immateriellem, in Berührung kommen mit dem Leben, Begegnung mit Dir selbst und anderen. Wir meinen, ständig Probleme lösen zu müssen, das Leben in den „Griff“ zu bekommen. Dabei ist das Leben mit Begegnungen oft schon ein Lösungspfad. Es liegt an Dir, dem strömenden Leben der Begegnungen freien Lauf zu lassen, lebendig zu sein.
„Jede Begegnung ist eine Bereicherung“
Mit diesem Spruch bin ich groß geworden. Er hat mich in meinem Leben, meiner Arbeit geprägt und ich möchte auch Deinen Fokus mit diesen Zeilen auf die Kraft von Begegnungen lenken. Deine Persönlichkeit wird erfüllt und bereichert durch Begegnung. Auch wenn sie manchmal zeitaufwändig, kompliziert, anstrengend, fordernd, drängend, konfliktbehaftet, unaufschiebbar, zehrend sind oder sein können, wirken sie jedoch gleichzeitig auch bedeutsam, interessant, lehrend, entwickelnd und aktivierend. Insbesondere sind Begegnungen andererseits, und das ist die Frage dessen, welche Haltung Du dazu einnimmst, lebendig, öffnend, aufbauend, wohltuend, beeindruckend, fesselnd, informativ, klärend, anrührend, neugierig- nachdenklich- oder frohmachend, eben bereichernd. Du kannst Begegnungen bewusst initiieren, ihnen aus dem Weg gehen, einzeln fördern, Dich darauf einlassen. Jeder Tag bietet eine neue Gelegenheit.
Begegnungen mit dir selbst
Wann bist Du Dir das letzte Mal wirklich begegnet? Und wo und unter welchen Bedingungen gelingt Dir das am besten? Du kannst Dich betrachten, mit Dir sprechen und Deine Erfahrungen immer wieder neu kreieren. Diese Begegnungsperle gilt es immer wieder neu zu entdecken. Denn sie steht im Zentrum aller Begegnungen. Ohne sie ist keine andere Begegnung wirklich möglich. Sich selbst zu begegnen ist nicht fest und starr und fix, sondern so beweglich und veränderbar, eben Du. Die intensivsten Erfahrungen kannst Du spüren, wenn Du Dich auf eine Reise zu Dir selbst begibst. Nicht immer ist das einfach und schnell erledigt, oft der Weg mit Umleitungen und auch mal mit Sackgassen verbunden. Aber dann, wenn Du Deine Achtsamkeit auf die Spur lenkst, wirst Du fündig werden können. Stille, Raum und eine gute Vertrauensperson begleiten Begegnungen mit Dir selbst sehr wertvoll und hilfreich. Eine Begegnung mit Dir selbst ist die Voraussetzung, dass Du berührbar bist, Dich einlässt auf den „Griff“ der Begegnung.
Begegnungen mit anderen
Wie wichtig sind Dir Begegnungen außerhalb von Effizienz und Vorteil? Und wo oder wie begibst Du Dich in Räume für Begegnungspotenzial? Begegnung mitten im Alltag, auch wenn sie nicht immer life und direkt ist, gibt Deinem Leben Sinn, schafft Dankbarkeit, fördert Mut, unterdrückt Hass, gibt Kraft, zündet Feuer. Die Begegnung mit Deinem Kollegen im Büro Gang, mit dem Kunde am Telefon bei einem Verhandlungsgespräch, in einem Chat, in einer Konferenz, die Begegnung am Küchentisch, am Gartenzaun, an der Supermarktkasse, im Wartezimmer. Regelmäßig wird Dir ein Augenblick geschenkt, den Du füllen kannst. Ermöglicht wird Dein Glas nicht nur halb, sondern beschenkt Rand voll. Begegnung eröffnet Dir einen größeren Horizont, macht lebendig und schenkt Fassbarkeit von dem Wunderbaren, dass Dir zur Verfügung steht.
Zeit für Begegnungen
Zeit für einen Rückblick, einen Vorausblick und einen Augenblick… Auf dem Faden der Begegnungen haben sich viele Perlen eingefunden, einfach so, gesteuert, zufällig, nebenbei, intensiv, wiederholt… Sie wurden geschenkt und kamen als Geschenk zurück. So ergeben sie eine wunderbare, individuelle Kette, die verbunden ist mit anderen Ketten und wenn Sie weitergereicht wird, Freude, Glücksmomente und Frieden bringt. Die Perlenkette der Begegnungen kann im neuen Jahr einfach fortgeführt werden, indem Du Raum für ein offenes Herz schaffst, an dem Begegnung möglich wird… Ich freue mich jedenfalls schon auf die Begegnung mit dir!
1. Jan. 2022 | Denkanstösse, Wachstum
Beim Übergang von einem Jahr zum Nächsten lassen wir das alte Jahr hinter uns und sind gespannt, was das Neue zu bieten hat.
Hast du Vertrauen ins Neue? Vertrauen darauf, dass sich etwas für dich entwickelt, was du bisher noch nicht kennst? Vertrauen ins Neue, das sich für dich ungewohnt und fremd anfühlt, weil es gar nicht mehr so viel mit dem Vertrauten von gestern gemeinsam hat?
Dieses Neue steht aber nicht nur für den Beginn dieses Jahres sondern für alles Neue, dass sich dir zeigen will. Vertrauen ins Neue heißt Vertrauen in Entscheidungen. Es hat etwas mit deiner Einstellung zu tun, ob du Möglichem Raum gibst und mit Unvorhersehbarem rechnest, wie fest dein Bild ist von dir selbst und den Menschen. Deine Lebens Grundhaltung sorgt dafür, ob du mit innerer Ermutigung ins Vertrauen gehen und dem Drang nach Kontrolle widerstehen kannst.
Eins ist ziemlich klar: die Welt, in der du jetzt lebst, bringt schneller Neues hervor, entwickelt sich komplexer und rasant dynamischer als du es bisher gewohnt warst und folgen kannst.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder du ignorierst diesen Fakt, bist wütend, ängstlich oder erstarrt und verlässt dich auf deine bisherigen, bekannten und bewährten Systeme wie Statik, Ergebnisse, Ziel, Definition und Kontrolle
oder
Du lässt los, was du nicht halten kannst und vertraust den Prozessen, die dich schrittweise aber kontinuierlich in Richtung Vertrauen in Neues bringen können und damit den Weg für dich frei machen, um deine Potenziale voller zu nutzen und veränderte Zustände liebevoller annehmen zu können. Wenn es auch ebenso Fakt ist, dass das weder leicht noch einfach ist, aber beginn bar.
Dort liegt deine Ansatz – Möglichkeit für Vertrauen ins Neue.
Mit dem alten, bisherigen Denken und Handeln konzentrierst du dich eher auf das angekommen sein, also das fest stehende Ergebnis. Es suggeriert dir erst einmal Normalität und Sicherheit. Obendrauf krönt meist noch die Bewertung mit einem ja oder nein, einem gut oder schlecht, einem richtig oder falsch als planbare Spur. Wenn du dir jedoch im Vertrauen auf das Neue einen „Mehr Spielraum“ des Prozesses und die achtsam – schrittweisen Entscheidungen im Gehen des Verlaufs erlaubst, entsteht für dich eröffnender Handlungsspielraum, der neu aber nicht unbrauchbar ist. Am förderlichsten ist es, in kleinen Portionen zu beginnen. So wird das Neue heruntergebrochen auf Versionen, Varianten, Ideen, Möglichkeiten, Sichtweisen, Alternativen…
Das große Neue wirkt dadurch nicht mehr so bedrohlich fremd und abschreckend und du bist nicht so schnell geneigt, lieber doch wieder dem Althergebrachten zu trauen und dem Konstanten, Festen nach zu trauern.
Das heißt nicht, dass alles Bisherige schlecht und abwählbar ist. Bewahre dir Bewährtes, was eine Kraftquelle für dich und andere ist. Jedoch öffnest du dich mehr und mehr spontaner, aktiver, bewusster und freudvoller dem Neuen im Vertrauen darauf, dass für dich dadurch etwas wachsen kann. Im Schnittpunkt zwischen Alt und Neu schärft sich genau der Mittelpunkt der Zeit, der dein Hier und Jetzt bestimmt und dich stark und frei macht für Zukünftiges. Genau in diesem Moment erwächst der vertrauensvolle Beginn einer Chance, was immer diese auch bereit hält.
Lade diese Momente in dein Leben ein!
Du wirst mit frischer Orientierungsbalance und Lebensfreude belohnt, weil der Augenblick frei ist von Wertung, Raum und Zeit.
Vertrauen ins Neue ist nie endgültig, sondern immer dynamisch, entwaffnend und lebensbejahend.
Ein guter Start ins neue Jahr, wie siehst du das?
Einladung an dich mit Vertrauen ins Neue. Mit Vertrauen in Begleitung – ich freue mich jedenfalls auf Neues mit dir
Foto: „MULTIPEL“ Margarete Zuk
2. Nov. 2021 | Denkanstösse, Empfehlungen
Schönes Zuhause, schöne Kleidung, schöne Ausdrucksweise. Na klar. Selbstverständlich. Gerne. Ich schon. Wichtig. Schön – wieviel ist genug für dich?
Wo fängt deine Wertigkeit in Bezug auf schön an, wo hört sie auf?
Dinge, die uns immer wieder beschäftigen, weil Schönheit in allen Lebensbereichen wichtig, wertvoll und lebenswert ist.
Und trotzdem kommen wir an den Fragen nicht vorbei.
Wieviel davon ist genug für mich?
Wann reicht es?
Wo beginnt eigentlich die Lebensqualität im Zusammenhang mit schön?
Was ist das Leben wert ohne Schönes?
Ist Schönheit wahr und wann ist Schönheit wahr?
Viele Fragen, denen du für dich einmal auf den Grund gehen kannst. Die Tage der schönen langen Schatten sind ja bereits in vollem Gange.
Vielleicht gibst du dem Wort schön deine eigene Bedeutung und Wertigkeit.
Schön – pro und kontra
Prüf für dich mal ab, wo es in deinem Leben elementar ist, auf Schönheit zu achten und wer darüber bestimmt, was und wieviel schön für dich ist!
Spätestens hier merkst du, wie vielschichtig und komplex dieses Thema ist. Vielleicht triggert es dich auch gerade an, wenn du darüber liest.
Was soll daran schon wichtig sein? Warum sollte ich mir dazu Gedanken machen? So viel Firlefanz.
Deine Kreativität ist auf jeden Fall gefordert.
Manchmal sind wir mit dem Thema auch einfach nur gnadenlos überfordert.
Jeder Werbeaufruf, jeder Kauflockruf und jeder Input im Marketing stellt dich bewusst oder unbewusst jeden Tag in Konfrontation mit dem Thema: ausreichend und dass es für dich noch nicht genug ist. Du brauchst mehr davon.
Ob es reicht, was du hast, wie du aussiehst, wie chic dein Wohnzimmer ist und wie glänzend dein Auto, wie wunderschön dein Make up und wie bezaubernd dein Brautstrauß, steht definitiv im Zusammenhang mit schön. Ach ja, und dann ist da noch das Aushängeschild schön brav bei den Kindern, schön kuschelig mit dem Hund und schön voll dein Bücherregal und dein Kleiderschrank.
Die Handschrift, die Ausdrucksweise und der Geschmack fein und schön.
Wo überall noch versteckt sich bei dir Schönes? Wo zeigst du es gern? Und wo bist du zaghaft, weil es bei anderen schöner, reichhaltiger und glänzender ist?
Schön steckt im Detail
In der Sicht- und Betrachtungsweise und natürlich in der Vielfalt liegt es bei dir, worauf du abfährst, es für stimmig erklärst und wo eher andere ihren Splen ausleben. Schön – wieviel ist genug für mich?
Du kannst es nicht über den Kamm scheren, manches Schöne schön und wichtig und anderes unbedeutend und übertrieben viel zu finden.
Es macht ja schließlich einen Unterschied, ob du neunundzwanzig bist oder fünfundfünfzig, in einem langwierigen Genesungsprozess steckst, gerade auf Partnerwerbetour bist, einen Hausbau planst, dich aktuell zur Ruhe gesetzt oder ein Studium in Betriebswirtschaft begonnen hast…
Schön hört nie auf
Nein, nicht weil die Werbung noch eins drauf setzt, sondern weil unser Ursprung schon schön ist. Und weil Funktionalität eben nicht alles ist, weder bei dir noch bei deiner Hose oder deinem Telefon. Eine Reduktion von Schön auf Optimierung im einzig funktionalen Style ist nur noch traurig. Wenn wir Urlaub betrachten, Museen und Altstädte wird es schon elementar, einen Bezug zu Schönheit setzen und diesem auch noch einen entsprechenden Wert beizumessen. Dort und gern noch häufiger darf Schönheit gern im Detail lauern.
Dass es dich gibt, ist so schön! Dass die Natur im Kreislauf der Jahreszeiten immer wieder Schönes hervorbringt, darf bewundert werden. Schön, dass wir immer wieder von vorn beginnen können, wenn wir gescheitert sind oder Streit hatten. Schön, dass unser Atem von ganz allein Sauerstoff in unseren Körper bringt und unser Herz im Rhythmus schlägt.
Wunderbar, wenn du so schön strahlst in lebendigen Farben und flotten Details. Schön, wie du dich erfreust, wenn du an einem schön gestaltetem Garten vorbeiläufst, du in einem geschmackvoll eingerichteten Restaurant essen gehen kannst und wie schön, wenn du deinen Partner auch nach 20 Jahren noch und wieder neu schön findest.
Es ist nicht genug, dass du danke sagst, weil es schön für dein Gegenüber ist. Und es ist nie genug, Schönes zu erzählen: mit Freunden Witze zu reißen, deinen Enkeln von früher zu berichten, in Geduld deinem Mitarbeiter das Detail noch einmal zu erklären und den Azubi zu nehmen, wie er ist.
Das kann ganz Schön anstrengend sein
aber – und
Du kannst Schön auch neu schmecken
Denn so viel Schönes begegnet uns. Da scheint es doch neben anstrengend auch wichtig zu sein und wertvoll, nicht nur reduziert auf den banalen Marktwert.
Deine Kreativität in Punkto Schönheit darf jedenfalls wachsen.
Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters, heißt ein Sprichwort.
Und vielleicht es lohnt sich noch in manchen Punkten mehr und intensiver auf schön zu achten und anderes wiederum als genug für mich zu entdecken und zu erachten.
Nun, wie siehst du das?
28. Dez. 2020 | Denkanstösse, Wachstum
Neubeginn des Jahres 2021. Ich will den Blick weit machen, staunen können, über das, was möglich ist. Ich will genau hinschauen, hinhören und hinspüren auf das, was mich erwartet. Was willst du neu beginnen? Wodurch willst du dich neu kreieren lassen? Auf was richtest du deinen Blick im Neuen Jahr? Kannst du etwas entdecken? Was willst du neu beginnen?
Staunen ist dabei ein Risiko
Staunen wie ein Kind, die Ohren geöffnet und die Augen weit aufgerissen, die Augenbrauen nach weit oben gezogen und den Mund offen, die Schultern hängend. So ist in dem Moment alle Selbstsicherheit und Souveränität dahin. Das ist das Risiko, das ich eingehe, wenn ich staune. Ich bin aus dem Gleichgewicht geraten und ein bisschen hilflos, so wie ich da stehe. Als Staunender mutiere ich zum großäugigen Kind. Lohnt sich das wirklich?

Mehr als du denkst
Mehr als ein Weg, mehr als eine Möglichkeit, mehr als eine Wahrnehmung und Wahrheit.
Vielleicht ist das dein Neubeginn? Dass du schauen, hören und spüren kannst auf das, was ein Mehr nicht in Form von Menge ist, sondern von Betrachtung und Blickwinkel.
Wenn du das Staunen über dich und deine Fähigkeiten, über die Natur und ihre Möglichkeiten, über die Menschen um dich herum und ihre Lebensentwürfe neu belebst, hast du schon ein bisschen angefangen, neu zu beginnen.
Was willst du neu beginnen? Allein sich der Frage zu stellen, macht dich bereit. Du fokussierst dich auf dein Jetzt, nicht auf das Vergangene, das Schwere, das Unmögliche, das Komplizierte, das Ungreifbare, das…. sondern du stellst dich dir selbst. Nichts steht dir im Weg. Du kannst das Wahrnehmen. Und plötzlich hast du mehr Mut zum Staunen.
Schnittstelle
Neubeginn zwischen dem alten und dem neuen Jahr, zwischen mir und dir, zwischen dem Ungeliebten und dem Sehnsüchtigen, dem Vertrauten und dem Ungewissen. Immer mehr begegnen mir Schnittstellen, die es ermöglichen, im Augenblick, im Moment, im Jetzt aus dem Staunen heraus anders zu agieren. Ich kann den Versuch wagen. Ich traue mich, es zu riskieren. Mein Balanceakt zwischen Ratio und Bauchgefühl kommt auf einen neuen Prüfstand. Ich gebe beiden Seiten eine Chance. Gefühlsresonanzen mit mir sind keine unverrückbaren Tatsachen, die ich nicht vom Nachdenken oder Überprüfen ausklammere. Es braucht wohl beides: dass ich meine Resonanzen wahrnehme und ernst nehme und dennoch hinterfrage. So kann ich die Schnittstelle immer wieder in Beziehung nehmen.
Beziehungen
Persönliche Beziehungen sind zur Zeit ziemlich eingeschränkt. Aber ich kann sehr gut erst einmal eine Beziehung zu mir selbst aufbauen und dann auch halten. Ich lerne mich dabei mehr kennen, mit meinen Gespür, meiner Intuition, meiner „Nase“ und den Möglichkeiten, zu staunen und Schnittstellen zu entdecken und diese für mich und meine Lebensfreude wachsen zu lassen.
Plötzlich ergeben sich „Lösungen“, Ideen werden wacher und klarer. Mein Bewusstsein, was ich möchte, wohin ich mich bewegen will, was ich neu beginnen will, wird wachsamer und agiler und damit freier, für meine Entscheidungen, zu denen ich Ja sagen kann.
Ich wünsch dir Beziehung zu dir und deinem Neubeginn 2021 – in vielen Farben, Mustern und Formen, mit vielen Nuancen, Zwischentönen und ein ganzes Spektrum Neuem, was in dir schlummert: Pack es aus – es ist dein Geschenk an dich selbst.
Link: erstellt am 19.01.20 von Axel https://dienstagmeditation.com/2020/01/19/werde-wieder-wie-ein-staunendes-kind/comment-page-1/